Ropebunny, Rigger, FLR und CBT: Die Welt der düsteren Erotik hat viele Begriffe, die sich einem unbeteiligten Beobachter erst auf den zweiten Blick erschließen. Für Einsteiger kann es schwierig sein, sich in der Szene zurechtzufinden. Aber dafür gibt es ja mein BDSM-Lexikon mit allen Begriffserklärungen und Informationen, die du als Anfänger brauchst.
Dominant, Devot, Switch: Die Rollen im BDSM kurz erklärt
BDSM ist das Spiel von Macht und Hingabe. Es liegt in der Natur der Sache, dass es jemanden gibt, der führt, und jemanden, der folgt. Ein erotisches Rollenspiel mit zwei dominanten Partnern wird recht schnell langweilig, wenn sich niemand fügt und unterwirft. Es geht schließlich um die Machtdynamik zwischen den Beteiligten.
Im Laufe der langen BDSM-Geschichte haben sich bestimmte Rollen und Dynamiken herauskristallisiert, unter die (fast) alle BDSM-Anhänger fallen. Sie haben ihren Einzug in das breitere Sex-Vokabular gefunden und kommen beispielsweise auch bei homosexuellen Beziehungen zum Einsatz:
- Dominant oder Top bezeichnet die Person, die aktiv die Führung übernimmt.
- Devot, Sub oder Bottom ist die Person, die sich unterwirft.
- Switch oder Vers können beide Rollen einnehmen.
Das ist die Basis für D/s-Beziehungen. Das große D ist der dominante Part, das kleine s der Sklave. Die Rollen sind nicht an ein bestimmtes Geschlecht gebunden. Eine Frau kann genauso dominant sein wie ein Mann und umgekehrt. Die BDSM-Rollen gelten für eine begrenzte Zeit im Rahmen einer Session bis hin zur gesamten Beziehung.
Brauchst du einen Gedankenanstoß zu der Frage, in welcher Rolle du dich wohler fühlst? Mein großer Selbsttest Dominant oder Devot gibt dir erste Anhaltspunkte!

© Estarriole – istockphoto.com
Verbreitete Kinks und Vorlieben
Spezielle Spielarten und Unterkategorien haben ihre eigenen Bezeichnungen für die verschiedenen Rollen. Meist fügen sie sich in das D/s-Schema, aber es gibt Ausnahmen.
Diese Begriffspaare bilden die häufigsten Dynamiken im BDSM ab:
- Brat Tamer und Brat
- Rigger und Rope Bunny
- Primal Hunter und Prey
- Daddy/Mommy und Little One
- Besitzer und Haustier
- Sadist und Masochist
- Meister und Sklave
- Hotwife und Cuckold
- Maker und Doll
Daneben gibt es unzählige weitere sexuelle Vorlieben, die sich mehr oder weniger im BDSM-Kosmos bewegen. Fetische für Materialien, Körperteile und Kleidungsstücke sind weit verbreitet. Der Fußfetisch ist ein absoluter Klassiker und kommt oft in Kombination mit anderen Vorlieben. Auch die Liebe zu Latex und Leder ist weit verbreitet.
Generell gilt: Alles ist „normal“, solange es niemandem gegen dessen Willen schadet. Außergewöhnliche Vorlieben haben ihren Platz in der Welt und sind kein Grund, sich zu schämen. Selbst dann, wenn die Fantasien als „pervers“ oder „unanständig“ gelten. In einem sicheren, abgesprochenen Rahmen unter selbstbestimmten Erwachsenen können diese Vorlieben ihren Weg ans Tageslicht finden.
Wie finde ich meine Kinks und Vorlieben heraus?

Die einen mögen es, ihren Partner zu fesseln und bewegungsunfähig zu machen. Andere genießen es, selbst keine Kontrolle mehr zu haben. Das ist der Reiz an BDSM. (Bildnachweis: © ilia-art – istockphoto.com)
Die wenigsten Menschen wachen morgens mit der Erkenntnis auf, dass sie im Bett devote Züge tragen und gerne an Füßen lecken. So etwas lernt man in der Praxis. Man lernt es durch erotische Fantasien, durch Pornos, durch Kopfkino und durchs Ausprobieren. Es gibt nicht den wahren Königsweg, um deine persönlichen Vorlieben festzustellen.
Sexualität ist wandelbar und verändert sich stetig. In einer Phase deines Lebens bevorzugst du vielleicht die dominante Rolle, während es dich später zu devoten Praktiken hinzieht. Auch Fetische können kommen und gehen. Das macht die Sache nicht einfacher.
Das erotische Empfinden ist nicht immer logisch, manchmal schmutzig, komplex und verwirrend. Es gilt: Versuch macht klug! Zum Glück macht das Ausprobieren eine Menge Spaß.
Wenn du mehr über das Thema wissen willst, findest du in meinem Sex-Blog einen ausführlichen Guide, wie du deine Fetische herausfinden kannst.
Die wichtigsten Begriffe im BDSM-Lexikon
Aftercare | Die Nachsorge nach einer Session, umfasst emotionale und körperliche Fürsorge |
Bondage | Fesseltechniken aller Art, welche die Bewegungsfreiheit einschränken |
Cock and Ball-Torture (CBT) | Praktiken, bei denen der Intimbereich besonders gequält wird |
Femdom und Female Led Relationship (FLR) | Sammelbezeichnung für weibliche Dominanz |
Furry | Liebhaber von Menschen mit tierischen Eigenschaften, gern mit ausgefallenen Kostümen und Geschöpfen |
Exhibitionist und Voyeur | Menschen, die sich vor anderen zeigen und präsentieren wollen (Exhibitionismus) oder die andere Menschen beim Sex beobachten wollen (Voyeurismus) |
Kink | Überbegriff für sexuelle Vorlieben, die von der Norm abweichen |
Objektifizierung | Sexuelle Vorliebe, bei der ein Mensch wie ein Objekt behandelt wird |
Safe, sane, consensual (SSC) | sicheres, verantwortungsvolles und einvernehmliches Handeln, Grundregel des BDSM |
Risk-aware consensual kink (RACK) | risikobewusstes, einvernehmliches sexuelles Handeln, moderne Alternative zu SSC, die das kalkulierte Risiko bei Kink einbezieht |
Safeword | Begriff oder Handlung, mit der alle Aktionen sofort abgebrochen werden können, falls es zu heftig wird. Kommt oft in Form eines Ampelsystems vor: „Gelb“ ist kurz vor der Grenze, wird „Rot“ gesagt, ist sofort Schluss |
Total Power Exchange (TPE) | Langfristig angelegte BDSM-Beziehung, bei der jeder Aspekt der Partnerschaft unter der Machtdynamik steht |
Vanilla | Alles, was nicht BDSM ist – der ganz normale Sex in Missionarsstellung und mit Licht aus |
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Fazit: Fragen kostet nichts und Wissen ist Macht
Die BDSM-Community ist eine eingeschworene Gemeinschaft, mit eigener Sprache und scheinbar nebulösen Ritualen. Die Fachbegriffe wirken im ersten Moment einschüchternd, aber sie sind nötig, um die komplexen Rollen, Rechte und Pflichten der Beteiligten auszudrücken.
Meine Meinung zum Thema:
In meiner Zeit als Porno-Star habe ich gelernt, dass man nur Antworten bekommt, wenn man Fragen stellt. Die meisten BDSM-Profis freuen sich enorm, wenn sie Einsteigern etwas zeigen oder erklären können. Und ganz ehrlich: Kaum jemand in der Erotik-Branche ist so nett und zugänglich wie die hart aussehenden Kinkster und Dominas in schwarzem Lack und Leder. Zumindest, wenn sie nicht gerade aktiv in einer Sadomaso-Session sind…
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