Es ist mal wieder so weit: Die 👻 Politik 👻 diskutiert über ein Sexkaufverbot. Anfang November haben Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und die Gesundheitsministerin Nina Warken erneut ein Sexkaufverbot nach nordischen Modell gefordert. 😬 Dabei hört man oft das Argument, dass Sexarbeit doch gar nicht freiwillig sein kann. Wir wollen ein für alle Mal mit diesem Vorurteil aufräumen und ganz ausführlich erklären, wie Consent (engl. für Zustimmung) und Sexarbeit zusammenpassen. 🔮
Was ist Sexarbeit?
Sexarbeit ist der Oberbegriff für sexuelle Dienstleistungen gegen Geld.
Häh, ist das nicht einfach Prostitution? Ja und nein. Unter Prostitution verstehen wir vorrangig Geschlechtsverkehr gegen Geld (Penis in Vagina oder Anus). Aber das deckt ja nicht die gesamte Bandbreite der Rotlichtszene ab. Was ist mit Tantra-Massagen oder Dominas? Laut Prostituiertenschutzgesetz sind das auch Prostituierte, aber das Selbstverständnis ist häufig ein anderes. Und dann gibt es da noch Dienstleistungen, die gar keinen Körperkontakt beinhalten: Onlyfans-Models, Pornodarstellerinnen, Streamerinnen und alle, die online tätig sind, bieten auch sexuelle Befriedigung gegen Geld. Was ist mit denen?
Sexarbeit schließt diese Branchen mit ein. Außerdem ist der Begriff neutraler und weniger belastet als „Prostitution“. Das wird nämlich quasi immer in einem Atemzug mit Menschenhandel genannt.
Wir benutzen Sexarbeit, weil die Anbieterinnen diesen Begriff nutzen. So einfach kann es sein.
Was ist Consent?
Consent (engl. für Zustimmung, Einverständnis, Einvernehmlichkeit) ist eines der wichtigsten Konzepte beim Sex (und im Leben generell.) Es besagt, dass alle Handlungen, die an oder mit einer anderen Person vorgenommen werden, nur mit Zustimmung passieren dürfen.
Wahrscheinlich setzt du Consent bereits ganz natürlich in deinem (sexuellen) Alltag um. Du fragst, ob du eine Person im Swingerclub anfassen darfst? Consent! Du versicherst dich, ob sich die Sexfantasie noch gut anfühlt? Consent! Du fragst, ob du dich neben das heiße Girl im Bus setzen darfst? Consent!
Consent muss immer voll informiert stattfinden und darf sich innerhalb der Situation auch ändern. Wenn jemand zustimmt, Sex mit Kondom mit dir zu haben, darfst du das Kondom nicht einfach abnehmen, weil das die Spielregeln komplett verändern würde.
In verschiedenen Situationen kann kein Consent gegeben werden. Zum Beispiel, wenn einer der Beteiligten schläft oder alkoholisiert ist. Auch Minderjährige können keine informierte Einwilligung zu sexuellen Handlungen mit Erwachsenen leisten.
Freiwillige Sexarbeit ist kein Widerspruch!
Und warum ist das jetzt angeblich ein Widerspruch zu Sexarbeit?
Manche behaupten, dass Geldnot ebenfalls dazu führt, dass kein Consent gegeben werden kann. Damit wäre Sex gegen Geld nie freiwillig, sondern immer aus Zwang.
Aber: Das spricht Sexarbeitenden ihre Selbstbestimmung ab! 😱
Der Deal: Geld gegen Sex. Niemand verkauft hier seinen Körper oder seine Seele. Die Anbieterinnen willigen im vollen Einverständnis ein, eine bestimmte Dienstleistung zu erfüllen. Nicht mehr, und nicht weniger. Es ist eine freiwillige Entscheidung.
Oder, naja. Was ist schon freiwillig? Stehst du freiwillig morgens auf, um dich für die Arbeit fertig zu machen? Verbringst du freiwillig jede Woche 40 Stunden unter der Knute deiner Chefin? Die Entscheidung, Geld für sexuelle Dienste anzunehmen, wird oft genauso freiwillig getroffen wie alle anderen Entscheidungen, die wir in unserem Wirtschaftssystem treffen müssen.
Wenn du wirklich tief eintauchen willst in die Philosophie der Freiwilligkeit, haben wir da was für dich. Im Zuge der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes haben die Gutachter vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen eine ellenlange philosophische und rechtliche Analyse von Freiwilligkeit erstellt. Sehr interessant!
Das war jetzt genug graue Theorie? In der bunten Praxis kannst du dich selbst überzeugen! In der Redlight Guide-Suche für Sex in Deutschland findest du die besten Bordelle und Escort-Agenturen in deiner Region!