Aktionstag zur Gewalt gegen Frauen
© Andriyko Podilnyk – Unsplash
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17. Dezember: Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Sexarbeitende

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Gewalt ist leider ein Thema, über das wir immer wieder sprechen müssen. Der 17. Dezember ist ein wichtiger Anlass dafür. Denn an diesem Tag sprechen wir über Gewalt gegen Frauen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten. Wir haben Daten und Fakten zur Situation gesammelt und geben dir Tipps, wie du bei deinen Rotlicht-Abenteuern verantwortungsbewusst und sicher handeln kannst. Denn Gewalt geht uns alle an!

Worum geht's beim Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Sexarbeitende?
📅 Datum: 17. Dezember
📍 Ziel: Auf die Gewalt und Diskriminierung aufmerksam machen, der Sexarbeitende ausgesetzt sind (von Kunden, Behörden, Intimpartnern, Umfeld, Polizei, Gesellschaft)
❓ Hintergrund: Sexarbeit ist oft von Tabus, Stigmatisierung und Unsicherheit geprägt, was die Betroffenen schutzlos macht
❗ Forderungen: Bessere Gesetze, Schutzmaßnahmen und Anerkennung für Sexarbeitende

Fakten zur Gewalt gegen Sexarbeitende

Der Internationale Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Sexarbeitende macht auf die Probleme aufmerksam, die Sexarbeitende in ihrem Alltag erleben. Dabei geht es nicht nur um die physische Gewalt, denen viele Frauen ausgesetzt sind. Auch Diskriminierung, Stigmatisierung und andere Formen der Ausgrenzung sind Formen von (gesellschftlicher) Gewalt.

Natürlich denken viele da zuerst an die Frau mit dem blauen Auge oder andere Formen von körperlicher Gewalt. Gewaltdelikte gegen Frauen und Mädchen sind in den letzten Jahren (und speziell seit Corona) stark angestiegen. Wer sexuelle Dienstleistungen anbietet, wird häufiger Opfer als in anderen Branchen. Es gibt eine zuverlässigen Datenlage über Gewalt gegen Frauen in der Rotlichtbranche (von Männern ganz zu schweigen), aber jedes Verbrechen ist eins zu viel.

Zwang hat keinen Platz in der Welt der Erotik. Aber Gewalt präsentiert sich nicht immer als körperliche Übergriffe. Ein Großteil der Täter, die wegen sexueller Ausbeutung angeklagt werden, nutzen vielmehr psychische und emotionale Manipulation, um ihre Opfer in die Prostitution zu zwingen. Auch darauf soll der Aktionstag am 17. Dezember aufmerksam machen: Strategien wie die Loverboy-Methode sind gefährlich und müssen besser verfolgt werden.

Gesellschaftliche Gewalt umfasst staatliche Übergriffe durch Polizei und Strafverfolgung, die Erotik-Betriebe und Anbieterinnen oft unangemessen harsch kontrollieren. Auch der sogenannte „Hurenpass“, den Frauen immer mit sich führen müssen, wird sehr kritisch gesehen. Diskriminierung aufgrund der Berufswahl ist leider Alltag – gesellschaftlich und zwischenmenschlich.

Was können WIR gegen Gewalt tun?

Wir Gäste dürfen nicht wegschauen. Wenn du eine Situation mitbekommst, die dir Bauchschmerzen verursacht, solltest du bedacht handeln. Wir haben einen ganzen Leitfaden dazu für dich, aber hier sind die wichtigsten Infos.

Anzeichen für Gewalt im Bordell:

  • unauffälliges, verstecktes Etablissement ohne erkennbares Klingelschild
  • eine dritte Person überwacht ständig den Arbeitsbereich, kassiert das Geld oder begleitet die Frau
  • die angebotenen Dienstleistungen sind auffällig und unrealistisch günstig
  • sichtbare Spuren von Misshandlung (Verletzungen, Blutergüsse, v.a. an Gelenken oder Handgelenken), Erschöpfung oder Drogen-/Alkoholeinfluss
  • die Person wirkt stark verängstigt, desorientiert, leer oder spricht nicht über sich
  • kein Widerspruch, Service ohne zu zögern, zu verhandeln oder Grenzen zu setzen
  • keine grundlegende Kommunikation auf Deutsch oder Englisch möglich
  • die Person erscheint sehr jung, möglicherweise minderjährig (unter 18 Jahren)
  • Verzicht auf Safer Sex/Kondome
  • (Außerhalb von 24-Stunden-Betrieben) Termine sind immer und sofort zu jeder Tages- oder Nachtzeit verfügbar

Was du als Gast tun kannst:
Wenn du Verdacht geschöpft hast oder dich eine Frau direkt angesprochen hat, kannst du dich anonym bei der Polizei oder bei Hilfsstellen melden. Wende dich in deiner Stadt an das zuständige Kommissariat für Milieukriminalität oder für organisierte Kriminalität. Es ist verständlich, dass du dich nicht in der Öffentlichkeit als Freier outen möchtest. Dafür gibt es die diskrete, anonyme Telefonnummer des FIM e.V.: +49 (0)177 625 4995


 

Sexarbeit ist Arbeit. Und Arbeit sollte sicher sein.

Allen Formen sexualisierter Gewalt müssen wir uns als Gesellschaft entschieden entgegenstellen. Wir brauchen tiefgreifende Entstigmatisierung, mehr Verständnis und vor allem die Erhebung verlässlicher Daten, um die tatsächlichen Missstände sichtbar zu machen.

Am 17. Dezember rücken wir all diese Schicksale ins Licht und senden ein unmissverständliches Signal: Die Sicherheit und Würde von Sexarbeitenden ist nicht verhandelbar und verdient unsere volle Unterstützung.

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Über den Autor

Max

Hey, ich bin Max, dein Redlight Guide und Reiseleiter in die Welt der erotischen Angebote! Bei mir bekommst du Antworten auf deine brennenden Fragen rund um Paysex, erotische Unterhaltung und sexuelle Dienstleistungen. Ohne Scham, ohne Vorurteile und ohne Stammtischweisheiten! Meine Abenteuer finanziere ich mit einem langweiligen Bürojob. Privat genieße ich die Freiheit einer offenen Beziehung mit Sophie, meiner bezaubernden Co-Autorin.